Trendlabel Maze & das Konfektionsgrößen Desaster

Sehr lange bin ich nun schon auf der Suche nach einer neuen Lederjacke. Seitdem der Veganer Trend Einzug in unsere Gesellschaft hält, ist es alles andere als leicht, das Must Have unter den Lederjacken zu finden. Zugegeben: Meine alte Krücke tut es mit Sicherheit auch noch, aber sie schaut eben nicht mehr so hip aus, wie einst. Aus diesem Grund hätte ich gern ein neues Schätzchen im Original Lederjacken-Format an meiner Seite. Leider ist das heutzutage aber alles andere als einfach. Veganes Leder kommt für mich nicht in Frage. Warum? Nun, weil es kein echtes Leder ist. Wer einmal eine Nappa-Lederjacke sein Eigen nennen durfte, weiß wovon ich rede. Echtes Leder ist einfach das Nonplusultra und mit nichts anderem zu vergleichen. Echtleder ist sehr langlebig, extrem robust, natürlich & vor allem: Atmungsaktiv! Kunstleder hingegen weist diese Eigenschaften nicht auf, weswegen man im Winter zumeist nasskalte Eindrücke bekommt (Hashtag Vegane Schuhe).

Lederjacken von Maze: Noch eine gute Entscheidung?

Aufgrund der vielen, schlechten Eigenschaften von PU-Erzeugnissen, nehme ich seit Jahren Abstand von diesem gesellschaftlichen Trend. Mag sein, dass ich dafür geächtet werde, aber das ist mir - wie so vieles in der heutigen Zeit - schlichtweg egal. Echtlederjacken sind & bleiben das absolute Must Have für mich. Eben weil man auch Jahre, wenn nicht sogar jahrzehntelang, Freude daran hat. Vorausgesetzt man findet das richtige Modell. Mit Anfang 20 hatte ich dieses Modell bereits einmal gefunden: Mein persönlicher Partner in Crime. Ich könnte heute noch heulen, dass ich diesen mega coolen Ledermantel mit Kapuze in einem Anflug von Überdruss eines Tages einfach entsorgt habe. Dieser Ledermantel von Gipsy war seinerzeit so unfassbar trendy, dass meine damals beste Freundin und ich uns fast darum gestritten haben, wer ihn wie lange trägt.

Heutzutage gibt es das leider nicht mehr: Diesen grenzenlosen Hang zu Kleidungsstücken, die man keineswegs mehr hergeben möchte. In Zeiten von Fast Fashion zählt nur, wie möglichst billig das Klamottenteil ist und ob es den Woke Test bestanden hat. Naja, ich schweife ab. Jedenfalls war ich jetzt wochenlang auf der Suche nach einer geeigneten Lederjacke. Hip, trendy, ein bisschen Rock Attitüde. Fündig geworden bin ich schlussendlich bei meinem einstigen Sympathie-Label Maze. Ich möchte nicht behaupten, dass Maze zu meinen absoluten Lieblingsmarken gehört, doch hat der deutsche Hersteller in der Vergangenheit mit seiner Coolness einen bleibenden Eindruck hinterlassen können. Genau aus diesem Grund hatte ich mich jetzt wieder für eine Lederjacke von Maze entschieden. Bestellt in Größe 36/38. Laut Anbieter.

Was ich dann jedoch präsentiert bekam, schlug dem Fass echt den Boden aus. Okay, ich bin nicht mehr die Jüngste und der Zahn der Zeit nagt auch an mir: Ergo bin ich mit Sicherheit nicht mehr so schlank wie noch vor fünf, sechs Jahren. Trotzdem bin ich durchaus dazu in der Lage einzuschätzen, welche Konfektionsgröße die Richtige für mich ist und das ist Dank Maze komplett in die Hose gegangen. Als das gute Stück - die anthrazitfarbene Lederjacke mit stylishem Nietenbesatz - endlich bei mir ankam, war ich komplett on fire. Voller Vorfreude zog ich das Corpus Delicti aus seiner Verpackung, um nach einer kurzen Inspizierung die ersten Momente der Ernüchterung zu verspüren: 

Hä, ist das ne Kindergröße? Warum schaut diese Lederjacke bitte derart klein aus? 

Ich war bzw. bin irritiert. Hatte ich nicht eine Jacke in meiner Größe bestellt? Hmm nun, laut Bestellbestätigung schon, doch anscheinend haben die Hersteller heutzutage ein anderes Konfektionsgrößenverständnis als wir und das finde ich - gelinde gesagt - maximal verstörend. Wenn nicht sogar bedenklich. Auch wenn man es anhand der Bilder nicht unbedingt erkennen mag, so ist die Jacke wirklich extrem eng an meinem Körper gewesen - im Gegensatz zu meinem alten Modell (nicht von Maze), welches bei Gegenüberstellung links & rechts locker jeweils 2-3cm mehr aufweisen konnte. Und das wohlgemerkt bei einer Größe 36, die mir heute auch immer noch hervorragend passt.

Mittlerweile frage ich mich wirklich, ob die Hersteller das mit Absicht machen und ob es keine Normen mehr gibt?! Hallo, wir leben in Deutschland: Hier wird jeder Furz genormt. Wie kann es also sein, dass seit Jahren die Konfektionsgrößen immer skurrilere (Aus)Maße annehmen? Die Lederjacke von Maze war zwar wirklich cool, hat aber so dermaßen an meiner Haut geklebt, das ich kaum atmen konnte. Hinzu kam, dass ich die Jacke nicht schließen konnte - bei einer bestellten Größe M. Was soll das denn im Herbst werden? Sobald es draußen einmal usselig ist, hat man doch das Bedürfnis seine Jacke zu schließen. Ernsthaft, mir geht das nicht in den Kopf, wieso Konfektionsgrößen mittlerweile derart unterschiedlich designt werden. Und der absolute Oberhammer ist dann auch noch gewesen, dass im Innenteil der Jacke die Größe mit XL angegeben war.

WTF!!! Was zum Teufel ist da bloß schiefgelaufen? Ich hoffe wirklich sehr, dass Trendlabel wie Maze Rezessionen wie diese hier lesen & sich zu Herzen nehmen, was das für Menschen bedeutet. Wenn Hersteller - im Bezug auf Kleidergrößen - machen was sie wollen, muss man sich wirklich nicht wundern, wenn insbesondere junge Mädchen plötzlich magersüchtig werden.

Ein komplett verzerrtes Körperbild Dank Unternehmen, die machen wat´se wollen...!