Jeder Instagram Enthusiast hat sie mindestens einmal in seiner Social Media Laufbahn vor die Linse bekommen: Die Navagio Bucht auf Zakynthos. Imposante Felsvorsprünge gepaart mit karibischem Flair lassen jedes reiseverliebte Herz höherschlagen. Wehren? Zwecklos! Auch ich habe mich vor Beginn meiner Reise auf die ionische Insel Zakynthos von den sagenumwobenen Impressionen mitreißen lassen. Der Navagio Beach gehört zu den wohl bekanntesten HotSpots, den das digitale Zeitalter zu bieten hat. Egal ob Google Quick Search, Facebook, Pinterest oder eben Instagram - überall ploppen beeindruckende Schnappschüsse der bekannten Schmugglerbucht auf. Bereits vor Beginn meines Urlaubs stand für mich deshalb fest: Navagio Bay muss auf Herz und Nieren getestet werden. Dass das amouröse Abenteuer zur berühmtesten Bucht Griechenlands allerdings gefährliche Ausmaße annehmen könnte, war mir bis dato überhaupt nicht bewusst.
Boat Trip zur Schmugglerbucht
Wie bereits in meinem allerersten Blogpost zu Zakynthos berichtet, hatten wir anfangs kein Glück mit dem Wetter. Während es drei Tage unaufhaltsam in Strömen regnete, mussten wir uns ein Programm überlegen, um nicht gänzlich der Langeweile zu verfallen. So kam es, dass wir unseren ersten Ausflug gen Laganas machten. Eine Touristenhochburg, die schlimmer kaum sein könnte. Wer das Flair Zakynthos kennenlernen möchte, sollte Laganas definitiv meiden. Dieser Ort hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Charme der griechischen Insel zu tun. Da wir uns aber nun mal die Zeit vertreiben mussten, fuhren wir dorthin. Zum Glück. Denn sonst hätten wir vermutlich nicht dieses coole Angebot bekommen. Irgendwann quatschte mich nämlich ein Mädel an, ob wir spontan Lust auf einen Boat Trip hätten. Geduldig hörte ich mir die Leistungen der Tages Kreuzfahrt, und was sie zu sagen hatte, an. Zum Navagio Beach & den Blue Caves sollte es gehen - für gerade einmal 22€. Ein für mich unschlagbarer Preis, den ich sofort bereit war zu zahlen. Gnädig wie Petrus nun manchmal so ist, spielte das Wetter am Ausflugstag auch erstmals mit. Juhu! Mit gefühlt 500 weiteren Passagieren wurde Zakynthos auf dem Seeweg an einem jeden Zipfel erkundet.
Wir steuerten diverse HotSpots mit einem jeweils kurzen Intermezzo im kühlen Nass an, bis wir irgendwann die atemberaubende Bucht von Agios Nikolaos erreichten. Man kann die Imposanz dieser gewaltigen Felsvorsprünge kaum in Worte fassen, ebenso trugschlüssig ist jedoch auch sein Ruf. Vornehmlich Instagram feiert die Navagio Bay als das Must-to-Do eines jeden sorglosen Griechenland Urlaubs ab. Selbstverständlich sollte man es sich auch nicht nehmen lassen, diesen traumhaften Fleck Erde zu besuchen. Nur das "Wie" dieses Besuchs ist ausschlaggebend. Während ich diese traumhafte Bucht mit dem Boot passiert habe (und deshalb weniger coole Pics schießen konnte), fahren die meisten anderen Urlauber zusätzlich zur Aussichtsplattform. Auf rund 300 Metern Höhe bekommt man einen Ausblick geboten, der sicherlich seinesgleichen sucht, aber auch mindestens so gefährlich ist.
Gefährliches Spiel um die schönste Urlaubsimpression
In Zeiten des Selfie Wahns und immer beeindruckenderen Impressionen in sozialen Netzwerken, begeben sich Menschen in Situationen, die ein gefährliches Spiel mit dem Feuer beherbergen. Erst neulich sind drei kanadische Youtuber bei den Shannon Waterfalls in British Columbia ums Leben gekommen. Beim Versuch spektakulären Content für die Community zu drehen, geriet die Freundin eines Youtubers in den Sog des Wasserfalls und stürzte ab. Kopflos sprangen die anderen beiden hinterher. Es konnten anschließend nur noch die leblosen Körper geborgen werden. Natürlich möchte ich hier nicht irgendwelche Ängste schüren & der Spielverderber schlechthin sein. Aber ich möchte schon für etwas mehr Realität in den sozialen Netzwerken sorgen.
Zakynthos imposante Felsvorsprünge bestehen nämlich hauptsächlich aus Kalkstein, welcher zwar in erster Linie für das traumhafte Karibik Flair verantwortlich, aber auch mindestens so gefährlich ist. Kalkstein lockert sich nämlich witterungsbedingt unheimlich schnell auf. Was einerseits zwar für dieses traumhafte Türkis des Meeres, andererseits aber auch für diverse Abstürze verantwortlich ist. Was Euch bei Instagram niemand verrät ist die Tatsache, dass pro Jahr drei bis vier Menschen am Navagio Beach ihr Leben verlieren. Viele unterschätzen beim Versuch des perfekten Schnappschuss die Gefahr. Kommen ins Straucheln, verlieren den Halt und stürzen die Klippen hinab. Machen wir uns keine Illusion: Einen Sturz vom Navagio überlebt niemand. Solltet Ihr also demnächst einen Besuch eben jenen HotSpots anstreben, haltet Euch das bitte immer vor Augen. Und schießt Bilder mit Bedacht. Nicht so wie manche Damen auf Bildern bei Instagram & Co. Genau genommen hat man in solchen Situationen schon mit seinem Leben gepokert.
Das beste Selfie um jeden Preis? Mitnichten! Wer an seinem Leben hängt, sollte sich besser zweimal überlegen, ob er bzw. sie Urlaubsimpressionen dieser Art machen möchte. Nicht, dass das Urlaubsfoto nachher das Letzte ist, was die Angehörigen zu sehen bekommen. Agios Nikolaos und seine Navagio Bucht sind unfassbar schön. Aber eben auch mit Vorsicht zu genießen. Dass ich nicht übertreibe, könnt Ihr im Übrigen auch auf dem Blog von The Rubinrose nachlesen. Die Social Media Welt ist nicht immer bunt & sorgenfrei. Sondern beinhaltet Gefahren, die nicht außer Acht gelassen werden sollten.
Ein weiterer Fakt, den Euch niemand in dieser wunderbaren Scheinwelt sagt!
Photo Credit | Canva
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