
- © Earmilk
Hola Ihr Lieben, ein gutes halbes Jahr ist es inzwischen nun schon wieder her, dass ich Euch mit ein paar musikalischen Gedanken und dem Wort zum Sonntag versorgt habe. Sicherlich mag in der Musikbranche einiges passiert sein - zum Beispiel der Eurovision Songcontest des gestrigen Tages - doch diese politisch motivierte Kacke interessiert mich ehrlich gesagt herzlich wenig. Stattdessen möchte ich den Sunday Music lieber mit einer britischen Soulsängerin ehren, die ich bisher noch nicht auf dem Schirm hatte. Wer seinerzeit R&B und Soulmusik genauso wie ich geliebt hat, wird mit diesem neuen Track definitiv auf seine Kosten kommen. R&B Nostalgie sowie pure Emotionen mit Reigns & Made For. Die britische Singer-Songwriterin Reigns kehrt laut Earmilk mit ihrer neuesten Single „Made For“ auf die musikalische Bühne zurück. Obwohl ich die britische Sängerin bisher nicht kannte, kommt ihr Track mit einer sinnlichen und zugleich emotional aufgeladenen Grundstimmung daher, die eine kontroverse Mischung aus Verlangen und Dissonanz zu sein scheint. Kleine Anmerkung der Redaktion: Dissonanz im musikalischen Kontext bedeutet, dass man nicht ganz im Einklang ist.
R&B Beats wie aus den Neunzigern
Wie kam es dazu, dass ich über diese mitunter noch etwas unbekannte Sängerin schreibe? Nun: Ich habe mit meinen Trendscannern das Internet durchforstet und bin - ganz salopp gesagt - auf diese Vocals gestoßen. Der Song stammt von Reigns kommender EP „Approval Not Needed“ und präsentiert ihre charakteristische Fusion aus Soul, R&B und Pop. Verpackt in eine mutige, unerschrockene Lyrik. Tja, damit hatte sie mich dann auch schon. Als Neunziger R&B Fangirl, hat mich der Track heillos an die damals "guten Zeiten" erinnert. Das musikalische Genussstück Made For, welches gemeinsam mit ihrer Partnerin in Crime Dee Adam geschrieben und produziert wurde, fängt ein bekannt emotionales Paradoxon ein: Die körperliche Anziehungskraft einer Verbindung, der man normalerweise widerstehen sollte. Sängerin Reigns destilliert diese Spannung in jeder Silbe und lädt die Zuhörer ein, am Auf und Ab dieser Romanze teilzunehmen, die zwar auf Leidenschaft aufbaut, aber trotzdem ohne Herz ist.

Schwer zu glauben, dass der Track ohne Herz daherkommt. Schaut man sich die tiefgründigen Szenen des Videomaterials an, kommt man schnell zu dem Schluss, dass so ein musikalischer Hochgenuss ausschließlich nur durch ganz viel Gefühl zustandekommen kann. Und ohne Herz, kein Gefühl. Musikalisch fühlt sich „Made For“ jedenfalls wie ein Liebesbrief an den R&B der 90er an. Allerdings mit einem zeitgenössischen Flair, das die Musik in der Gegenwart verwurzelt hält. Luftige Synthesizer schweben über zurückhaltenden Drumloops: Und Reigns’ Gesang – rauchig, selbstbewusst, sehnsüchtig – verleiht der Produktion etwas Nostalgisches. Die im Übrigen spontane Entstehung des Tracks trägt zu seiner unwiderstehlichen Magie bei. Geschrieben in weniger als zwei Stunden im Zug nach London und aufgenommen am nächsten Tag, ist „Made For“ von einer instinktiven Emotion durchdrungen, über die man nicht zu viel nachdenken kann.
Nach dem viralen Erfolg ihres Liquid-Drum & Bass-Hits „Collateral Damage“ beweist Reigns erneut, dass sie sich nicht an Genres binden lässt. Stattdessen schlägt sie
einen Weg ein, der emotionale Tatsachen und einen stilistischen Flow in den Vordergrund stellt. Made For“ setzt einen prägnanten Ton für das Album mit dem Namen „Approval Not Needed“ – ein Titel,
der zunehmend passender erscheint. Reigns fordert nicht nur ihren Platz in der R&B-Szene – sie erobert ihn im Sturm.
Hört einfach mal rein <3
Quelle | Bildmaterial
Earmilk
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